Der prägnante Mittelstreifen dieses mehr oder weniger karierten Hemdes, das Claus Strunz, ein Mitarbeiter von Sat1, hier anhat, ersetzt optisch fast ein wenig eine Krawatte.
Der prägnante Mittelstreifen dieses mehr oder weniger karierten Hemdes, das Claus Strunz, ein Mitarbeiter von Sat1, hier anhat, ersetzt optisch fast ein wenig eine Krawatte.
Wer gerne Krawatten trägt, sollte darauf achten, wo er ein Haus kauft oder mietet, wo er hinzügelt.
In Städten wie St. Gallen oder Chur gar kein Problem, so gibt es in der Schweiz auch Gebiete, in denen man schräg angeschaut wird, wenn man Krawatte trägt. Kein Scherz.
Es sind Gebiete wie das Domleschg südlich von Chur zum Beispiel. Wo allenfalls noch der Bänker der Raiffeisenbank Mittelbünden oder der Bänker bei der Kantonalbank Graubünden in Thusis eine – meist völlig geschmacklose – Krawatte trägt.
Sonst niemand.
Man kriegt Bemerkungen reingedrückt angefangen von schwul bis hin zu Sachen und Sprüchen, die ich hier gar nicht alle aufführen will.
Wenn man dann keine Krawatte nach einigen Jahren wohnen in diesem Gebiet mehr anzieht und man dann ohne einen legeren Anzug und Krawatte am Hauptbahnhof Zürich aussteigt und Kunden besucht, dann fühlt man sich „underdreßt“.
Doch Graubünden ist nicht Graubünden. Wer ins Engadin fährt und in Pontresina, St. Moritz oder Samedan mit Krawatte oder einem schönen Anzug aussteigt, der wird dort nicht schräg angeschaut oder angepöbelt.
Man muß also wegfahren, reisen, wenn man in einer Krawattenhasser-Gegend wohnt. Wo Leute schon aggro und abfällig (oder sollte man sagen, einfach nur neidisch, weil sie selbst keinen Kleidungsstil haben?) reagieren, selbst dann, wenn man nichtmal so einen geschniegelten Nadelstreifenanzug und extravaganten Stil wie der Herr hier im Bild unten hat (Bildquelle: www.krawatten-viadimoda.de).
Sondern bloß eine legere Kordhose, einen entsprechend lockeres Jakett und ein Hemd mit Krawatte anhat.
Oder wenn man nicht oft in Gebiete verreisen will, wo man nicht angegangen wird weil man sich gern einigermaßen gut kleidet, muß man sein Haus / seine Wohnung als Ferienwohnung oder zur Dauer-Miete vermieten.
Erst kürzlich hatte ich mich über einen leitenden Beamten und dessen Krawattenstil ausgelassen.
Hier gleich noch ein weiterer leitender Beamter der Eidgenossenschaft und sein Kleidungsstil zum Thema.
Damals schrieb ich davon, daß Beamte zwar kaum in der Öffentlichkeit erscheinen im Gegensatz zu Politikern, aber sehrwohl die Fäden ziehen.
Bemerkenswert in diesem Zusammenhang, wie sich Walter Thurnherr, Angehöriger der Mitte-Links-Partei CVP zu sich selbst und seiner Position auf seiner Webpräsenz äußert:
Ich sehe mich nicht als achten Bundesrat, eher als obersten Beamten. Meine Macht ist beschränkt. Aber ich habe etwas Einfluß. Ich kann vermitteln oder steuern, ich koordiniere und mache Vorschläge.
Doch dies ist ein Modeblog, daher zurück zum Thema Mode.
Walter Thurnherr trägt auf dem Foto, das von ihm – also wohl mit seinem Einverständnis – als erstes zu sehen ist auf der Webseite der Eidgenossenschaft eine absolut grausame Kombination. Ein Jakett in einem hellen ultramarinblau mit einer schillernden grünen Krawatte. (Fotoausriß unten)
Nicht nur eine Modesünde, sondern eine Vergewaltigung des guten Geschmacks. Der offenbar nicht vorhanden ist.
Man könnte es allenfalls als Exzentrik auslegen, aber es scheint einfach der Modegeschmack zu fehlen. Denn würde es einfach sich um eine exzentrische Ader von Turnherr handeln, so wäre er nicht auf dem nächsten Foto so blaß wie eine Leiche gekleidet. Absolut farblos, ganz genau das Gegenteil vom schrill daherkommenden Blau-Grün-Kombi.
Der Mann hat einfach keinen Modestil, keinen Modegeschmack. Hier noch als Beispiel das Bild von ihm, das als erstes kommt bei Google und auf der Webseite der CVP aufgeschaltet ist.
Die Partei sollte ihm und sich zuliebe ihm einen Modeberater bzw. Stilberatung zur Verfügung stellen.
Wie kann man nur einen grauen Anzug tragen und diesen mit einer Krawatte kombinieren, die augenscheinlich ein Muster aus Blautönen, Grün, Gelb und Weiß als Streifen hat?
Die Krawatte allein schon wäre in anderer Hemd- und Anzug-Kombination jedenfalls gut für Fasnacht geeignet.
Man sagt, die Macht liegt bei den Beamten hinter den Politikern und nicht bei den Politikern.
Es ist wohl etwas dran. Weil er, der Beamte, anders als die Politiker selbst kaum bis gar nicht in den Medien kommt, ist er weitgehend unbekannt. Aber Strippenzieher, er zieht die Fäden im Hintergrund.
Einer dieser Beamten ist André Simonazzi. Er hält sich schon lang. Im November 2008 hat der Bundesrat zum Vizekanzler und Bundesratssprecher ernannt.
Er ist für die Regierungskommunikation zuständig und koordiniert die Informationstätigkeit der Departemente.
Geht man nach den Bildern auf der Webpräsenz der Eidg. Verwaltung der Bundeskanzlei usw, so hat er eine Vorliebe für lila-farbene Krawatten.
Mit der Krawatte rechts im Bild wird gezeigt, daß Krawatten keineswegs immer langweilig sein müssen.
Ob die lilafarbene Krawatte unten geschmackvoll ist, darüber läßt sich wohl streiten.
So Lila- und Flieder-Töne, die in Norddeutschland oder in nördlichen Gegenden und Ländern wohl kaum einer tragen würde sind jedenfalls typisch für den allemanischen Raum (Süddeutschland, Schweiz… )
Wer würde zum Beispiel beim deutschen Politiker (Groko) Martin Schulz oder bei Thomas de Maizière oder bei Peter Altmaier (beide Groko) einen eigenen Stil erkennen?
Selbst bei intensiver Suche erkennt man nichts. Oder erkennen Sie etwas?
Außer Blässe, Stillosigkeit.
Genauso nicht vorhanden wie ein Stil ist nichts vorhanden, für das sie stehen.
Könnte jemand sagen, wofür Martin Schulz, Thomas de Maizière oder Peter Altmaier stehen?
Genauso blaß und unvorhanden wie eine persönliche politische Haltung, genauso unvorhanden ein persönlicher Stil.
Ganz anders der AfD-Politiker Alexander Gauland.
Lieblingsfarbtöne scheinen Orange, Ocker, Landgrün (Jägergrün) und darin eingefügt Gelbtöne zu sein.
Bei ihm weiß man, für was er steht. Politisch. Im Gegensatz zu vielen anderen deutschen Politikern.
Aber wie kam ich eigentlich darauf, auf diesem Modeblog über ihn zu schreiben? Was hat das mit einem Modeblog zu tun?
Er hat auch einen Kleidungsstil, hat ein gewisses Format.
Wie eine Marke, einen Wiedererkennungswert.
Man weiß nicht nur sofort, für was der Mann steht. Man hat ihn auch sofort bildlich vor Auge.
Sein Stil hat etwas Bodenständiges und gleichzeitig gutsherrn-artiges, aber nichts Unsympathisches so wie bei vielen Politikern der Fall, die einfach nur blaß und stillos daherkommen ohne Format.
Lustig im Bild rechts zu sehen:
Selbst die meisten Abgeordneten seiner Partei, der er angehört, kleiden sich quasi uniform, er traut sich einen eigenen Stil zu. Bzw. er hat ihn wohl einfach. Denn Stil hat man halt oder nicht. Und er drückt sich (auch) in der Kleidung aus.
Ganz anders als bei Martin Schulz, Thomas de Maizière oder Peter Altmaier.
Wobei es nicht ganz stimmt.
Schulz und Altmaier assoziiert man irgendwie mit was Schrecklichem. Sie sehen einfach furchtbar aus in punkto Stil. Wobei ich mir nicht sicher bin, ob das an der Kleidung liegt oder an was eigentlich.
Und bevor ich näher darüber nachdenke laß ich es lieber. Denn sollte ich dann zu einem gedanklichen Resultat kommen und etwas Spannendes darüber schreiben, kriege ich nachher wieder Post von irgendwelchen Anwaltskanzleien mit Zitaten meiner Worte. Von solchen Anwaltskanzleien die indirekt oder direkt vom Steuerzahler bezahlt wurden und mir meine Zeit rauben…
Ich glaube im Übrigen mit keinem Wort, daß Gauland schon 30 Jahre die Hundekrawatte trägt, die die Stern-Journalisten sogar faszinierte.
Denn jeder Mann, der eine Lieblingskrawatte hat und sie länger trägt, weiß:
Sowas kann nur jemand schreiben, der Stern-Journalist ist – und natürlich noch nie eine Krawatte getragen hat in seinem Leben, außer, er wurde dazu gezwungen : – )
Zitat: „Tatsächlich besitzt der 76-Jährige nur ein Exemplar dieser Krawatte. Gekauft hat er sie in den 80er Jahren bei einem England-Aufenthalt im Städtchen Lewes in Sussex.“
Und: „Mehr als 30 Jahre später trägt er das Accessoire immer noch.“
Da hat sich in meinen Augen der Stern-Journalist zwar nicht gleich die Hitler-Tagebücher aufbinden lassen.
Aber einen Bären aufbinden bzw. Krawatten-(Geschichte) anbinden lassen.
Jedenfalls wissen jetzt auch alle Sternleser:
Der Mann ist wirklich konservativ, der tut nicht nur so.
Oder kennen Sie im Bekanntenkreis oder sonstwo irgendwo einen Mann, der oft Krawatte trägt und bei dem sie solange hält. Wohl kaum…
Insofern ist der Sternartikel absolut zutreffend in der Beschreibung der Person Gauland.
Trotzdem:
Hoffentlich kriegt Boulevard-Journalist Jens Maier deshalb jetzt nicht Rügen wegen zuwenig Recherchearbeit und Abschreiben von der – inzwischen ja auch linken – FAZ oder wegen schlechtem Journalismus : – )
Oder einen emprörten Eintrag auf Antifa-Seiten wegen zuviel „Feindkontakt“ bzw. Sympathisieren mit dem Feind. Es wäre jedenfalls zum Lachen…
Sofern es der unterschwellige Versuch gewesen sein sollte („der 76jährige“, „aus der Zeit gefallen“) als alt oder veraltet darzustellen, ist Maier das jedenfalls gründlich mißlungen.
Ich glaube aber Maier, daß ihn der Modestil von Gauland wirklich fasziniert. Diese Bemerkungen mußten sein. Wegen dem Blatt für das er schreibt und seiner Leser. Damit nicht der Eindruck entstünde, er möge Gauland möglicherweise. Als Journalist, der für den Stern arbeitet ginge das natürlich nicht.
Insofern ist Verständnis aufzubringen.
Kennen Sie Politiker mit Stil bzw. Kleidungsstil?
Denken Sie einmal darüber nach.
Meist sind es die Politiker, die für etwas stehen.
Fortsetzung zum Politiker-Kleidungsstil folgt…
Remo Maßat
Bilder: Google-Suche, Stern, andere: AfD
Donald Trump traf im November den chinesischen Präsidenten Jingping.
Während die Frau des chinesischen Generalsekretärs altbacken und zurückhaltend kleidet, fast schon aschenputtel-mäßig, sticht Ivana Trump mit einem schöngestalteten, stilvollem Kleid hervor.
Beide Herren sind langweilig 0815 gekleidet wie fast alle Politiker der Welt, die etwas zu sagen haben. Beide langweilen das Auge mit einfarbigen Anzügen und trist-einfarbigen Krawatten.
Es fragt sich, wann diesen (fehlenden) Kleidungsstil einmal jemand aufbricht.
Warum dürfen Frauen sich extravagant kleiden und Männer immer langweilig? Wäre etwas für Antidiskriminierungsexperten : – )
Was erstaunt, ist die etwas altbacken wirkende Webseite eines Präsidenten eines so großen und technologie-affinen Landes wie China, siehe Link oben. Im Vergleich zur Webseite von Donald Trump.
Bildquelle: https://www.DonaldJTrump.com/
Wenn ja, werden Sie auch die gleiche Erfahrung gemacht haben wie ich:
Man trägt sie oft.
Und was ist die Folge?
Sie geht rasch zunichte.
Entweder bekleckert man sie mit Kaffee, oder sie beschmutzt man beim Binden, weil man sie mal mit nicht ganz sauberen Händen nach der Gartenarbeit rasch band, um zum Zug zu einem Kundentermin zu gelangen.
Oder aber – selbst wenn man sie hegt und behütet – sie wetzt einfach ab. Besonders unten passiert das oft.
Daher mein Tipp:
Wenn Sie eine Krawatte haben, bei der sie nach kurzer Zeit feststellen, daß sie sie besonders gerne tragen: Kaufen Sie gleich mehrere.
Sie wissen ja nicht, ob der Krawattenhersteller sie später noch führt.
Außer, Ihre Lieblingskrawatte ist uni-farben, dann können Sie natürlich immer wieder nach Bedarf kaufen…
Solch einen Kragen trägt man mit einer schmalen Krawatte. Und man sollte auch darauf achten, daß das Revers des Anzugs ebenfalls schmal ist, sonst sieht es komisch aus.
Kragen frißt Krawatte
Und zu guter letzt muß man wirklich auch darauf achten, daß man bei einem Hemd mit schmalem Kragen auch eine Krawatte nimmt, die nicht nur schmal ist, sondern, die um den Halsbereich nicht breiter ist als der schmale Kragen.
Sonst springt die Krawatte unter dem schmalem Hemdkragen seitlich und hinten hervor und das sieht alles andere als modisch oder gekonnt aus.
Ein abschreckendes Beispiel lieferte jüngst Mario Torriani, als er Melanie Wininger, die an diesem Abend die Wurst in der Pelle gab, ko-moderierte.
Früher war es „verboten“, zu Fisch, Rotwein zu trinken. Mir gefällt es bis heute nicht, aber man darf es, wenn einem der Sinn danach steht.
Ähnlich gab es früher die Faustregel, daß man zu einem Streifenhemd oder Karohemd keine gestriffene Krawatte tragen „darf“. Eine Streifenkrawatte dazu war eine Modesünde.
Zu Streifen- oder Karohemden oder anderweitig gemusterten Oberhemden solle man nur einfarbige Krawatten tragen, so die Regel.
Ich persönlich finde, man kann sehr gut zu einem Karohemd eine Streifenkrawatte kombinieren.
Aber es hängt natürlich vom Geschmack ab. Wie alles.
Im Bild rechts trage ich anläßlich einer Befragung („interviews“) eine Streifenkrawatte zu einem Karohemd.
Ich finde die Kombination schön.
Im Internet jedenfalls findet man heute ohne lange Ladensuche und Krawattensuche alles, was man möchte.
Remo Maßat
Was will eigentlich ein Mann, der eine schwarze Jeans als Stapi (Stadtpräsident) von Bern zum Jakett trägt, beweisen?
Daß er der Mann von nebenan ist? Warum dann die Krawatte?
Ich frage mich: Warum müssen manche Menschen sich eigentlich so häßlich und stillos kleiden. Immerhin repräsentiert der Mann Bern, oder?
Remo Maßat